⛪ Blasiuskapelle auf dem Blasiusberg – Ein spiritueller Ort mit uralten Wurzeln
Die Blasiuskapelle thront auf dem 390 m hohen Blasiusberg zwischen Frickhofen, Dorndorf und Wilsenroth. Schon im 7. Jahrhundert stand hier eine hölzerne Kirche, vermutlich auf den Überresten einer heidnischen Kultstätte. Später wurde sie dem Erzengel Michael geweiht, bevor im 17. Jahrhundert der Heilige Blasius zum Patron wurde.
Der Weg zur Kapelle führt durch stille Wälder, vorbei an einem Kreuzweg mit 14 Stationen und einer Mariengrotte. Oben angekommen öffnet sich eine Lichtung mit weitem Blick über das Limburger Becken bis zum Feldberg im Taunus. Die Kapelle selbst ist eine romanisch-barocke Pfeilerbasilika mit kunstvollen Altären, Figuren der Hadamarer Bildhauerschule und einer bewegten Geschichte – von der Reformation über Brände bis zur Rettung durch engagierte Bürger.
Ein Ort der Einkehr, des Gebets und der Geschichte – und ein beliebtes Ziel für Wallfahrten und Maiandachten.
🏰 Keltische Ringwallanlage Dornburg – Das vergessene Oppidum
Die Dornburg war einst eine mächtige keltische Stadtanlage – ein sogenanntes „Oppidum“ – aus der La-Tène-Zeit (ca. 500–100 v. Chr.). Auf einem Basaltplateau zwischen Frickhofen und Wilsenroth erstreckte sich die Siedlung über 37 Hektar. Umgeben war sie von gewaltigen Ringwällen, darunter die berühmte „Rödchesmauer“, ein Abschnittswall mit bis zu 11 m Höhe.
Archäologische Funde wie Münzen, Fibeln, Werkzeuge und Schmuck belegen die hochentwickelte Kultur der Kelten. Sagen erzählen von Hildegard, der Tochter eines Bürgermeisters, die aus Liebe zu einem Raubritter die Stadt verriet – ein tragisches Ende, das sich im „Hildegardisfelsen“ widerspiegelt.
Heute ist die Dornburg ein Naturschutzgebiet und Teil des Keltenwegs – ein Wanderpfad mit Infotafeln, Aussichtspunkten und mystischer Atmosphäre. Ein Muss für Geschichtsfreunde und Naturbegeisterte.
❄️ Ewiges Eis bei Wilsenroth – Das frostige Wunder des Westerwalds
Am Südhang der Dornburg liegt ein geologisches Kuriosum: das „Ewige Eis“. In einer Geröllhalde aus Basalt herrscht ganzjährig Frost – selbst im Hochsommer bleibt das Erdreich bis zu acht Meter tief gefroren. Ursache ist ein Kamineffekt: Im Winter strömt feuchtkalte Luft hinein und gefriert, im Sommer entweicht eiskalte Luft aus dem Berg – ein natürlicher Kühlschrank.
Bereits 1839 entdeckten Arbeiter das Phänomen. Später wurde eine Brauerei errichtet, die das Eis zur Kühlung nutzte. Heute sind zwei gemauerte Stollen sichtbar, aus denen ein eisiger Hauch strömt – ein beliebter Ort zur Abkühlung und Staunen.
2023 wurde das Ewige Eis zum „Naturwunder des Jahres“ gewählt – ein echtes Highlight im Geopark Westerwald-Lahn-Taunus.
⛰️ Hohe Hahnscheid – Der Andachtsweg mit Weitblick
Mit 433 m ist die Hohe Hahnscheid die höchste Erhebung rund um Langendernbach. Die „Wäller Tour Hohe Hahnscheid“ ist ein 10,6 km langer Rundwanderweg, der durch Wälder, Felder und die Holzbachschlucht führt. 23 Stationen mit Infotafeln erzählen von Geschichte, Geologie und Glauben – darunter Bildstöcke, Kapellen und Aussichtspunkte wie der „Hessenblick“.
Besonders eindrucksvoll ist die St. Michael-Josefs-Kapelle auf dem Beilstein bei Seck – ein spiritueller Ort mit Panoramablick. Die Tour verbindet Naturerlebnis mit innerer Einkehr und ist als „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ ausgezeichnet.
🪨 Hildegardisfelsen & Watzenhahner Riesen – Sagenhafte Steine
Der Hildegardisfelsen liegt am Rand der Dornburg und ist eng mit der Legende der keltischen Stadt verknüpft. Von hier soll sich Hildegard in den Tod gestürzt haben, nachdem sie die Stadt aus Liebe verraten hatte. Der Felsen bietet einen herrlichen Blick ins Elbbachtal und ist ein beliebter Rastplatz auf dem Blasiussteig.
Die Watzenhahner Riesen sind beeindruckende Basaltsäulen im ehemaligen Steinbruch bei Berzhahn. Sie wirken wie steinerne Giganten, die ihre Köpfe zusammenstecken – ein Ort voller Magie und geologischer Geschichte. Die 13,5 km lange GeoRoute „Watzenhahner Riesen“ führt durch Wälder, vorbei an alten Brecheranlagen, Basaltkirchen und spektakulären Aussichtspunkten.
Ein Ausflug zu diesen Felsformationen ist wie eine Reise durch Zeit und Mythos – perfekt für Wanderer mit Sinn für das Besondere.
⛪ Limburger Dom – Wahrzeichen mit sieben Türmen
Der spätromanische Dom St. Georg thront auf einem Felsen über der Altstadt und ist schon von der Autobahn aus ein Blickfang. Er wurde 1235 geweiht und beeindruckt mit seiner markanten Silhouette aus sieben Türmen, die symbolisch für die sieben Sakramente stehen. Der Dom war sogar auf dem alten 1000-DM-Schein abgebildet – ein Zeichen seiner nationalen Bedeutung
🏘️ Limburger Altstadt – Fachwerkidylle und Geschichte zum Anfassen
Die Limburger Altstadt ist ein echtes Juwel: verwinkelte Gassen, prachtvolle Fachwerkhäuser aus dem 13. bis 18. Jahrhundert und Plätze wie der Fischmarkt, der Kornmarkt oder die Plötze erzählen von der reichen Handelsgeschichte der Stadt
🏛️ Schloss Hadamar – Renaissancepracht mit Geschichte
Das imposante Renaissanceschloss Hadamar wurde im 17. Jahrhundert unter Fürst Johann Ludwig von Nassau-Hadamar aus einer Wasserburg zur repräsentativen Residenz ausgebaut. Umgeben von einem Wassergraben und flankiert von der Schlosskirche, ist es bis heute das architektonische Herz der Stadt. Der Fürst prägte Hadamar nachhaltig: Er ließ die Neustadt mit rechtwinkligen Straßenzügen und großzügigen Plätzen anlegen und gründete das Gymnasium, das heute als Fürst-Johann-Ludwig-Schule fortbesteht
🕊️ Gedenkstätte Hadamar – Erinnern und Mahnen
Ein besonders bewegender Ort ist die Gedenkstätte Hadamar, die an die Opfer der nationalsozialistischen „Euthanasie“-Verbrechen erinnert. In der ehemaligen Landesheilanstalt wurden zwischen 1941 und 1945 fast 15.000 Menschen ermordet – psychisch Kranke und Menschen mit Behinderungen
🏯 Schloss Westerburg – das Wahrzeichen der Stadt
Das mittelalterliche Schloss thront auf einem Hügel über der Stadt und prägt das Stadtbild seit dem 12. Jahrhundert. Es war Sitz der Grafen von Leiningen-Westerburg und ist heute in Privatbesitz. Teile des Schlosses sind öffentlich zugänglich, etwa bei Führungen oder kulturellen Veranstaltungen. Die Schlosskirche und das Burgmannenhaus sind ebenfalls sehenswert – letzteres beherbergt ein kleines Museum zur Stadtgeschichte